Zwei Jahre "Club Voltaire" in München ist Anlass sich mit unserem Namensgeber auseinander zu setzen.
Als der geistige Wegbereiter der französischen Revolution ist Voltaire in die Menschheitsgeschichte eingegangen. Freiheit des Individuums, Gleichheit und Brüderlichkeit unter den Menschen, das Gebot der Vernunft gegen die Abhängigkeit von der Kirche waren seine revolutionären Ideale im 18.Jahrhundert, die er der Abhängigkeit der Menschen von Gott und der Kirche entgegensetzte.
Im Gegensatz zu Rousseaus "Zurück zur Natur" war Voltaires Meinung, dass Bildung, Erziehung und Kultur zum Menschen gehöre und damit vernünftiges, menschenwürdiges Denken und Handeln möglich werde.
Ungeheuer fleißig und vielseitig, ironisch und sarkastisch, analytisch klar und scharfzüngig, war er obendrein sehr witzig, gesellig und heiter .Er wünschte sich Klarheit und Wahrheit und lebte sie: Auch die permanente Gefahr von der Obrigkeit in die Bastille geworfen zu werden, wie er es in jungen Jahren erfahren hatte, hielt ihn keineswegs ab, seine "ketzerischen" Ansichten in der Öffentlichkeit zu vertreten und sich für Justizopfer einzusetzen. Gerade deshalb wurde er von dem sogenannten einfachen Volk hochverehrt. Außerdem besaß er die ungewöhnliche Fähigkeit sich in einer Sprache auszudrücken, die alle Menschen verstanden.
In der Diskussion soll es auch um die Frage gehen, welche Widersprüche, vergleichbar der damaligen, heute aufzulösen sind. In welchen Abhängigkeiten, scheinbar unlösbar und zugleich immer bedrängender, wir uns heute befinden und wie die Fragestellung im Sinne einer 2.Aufklärung heute zu formulieren wäre.
Der Referent Peter P. Fischer, als Emigrationskind während des Hitlerfaschismus in Paris geboren, später Schüler der legendären Tänzerin und Tanzpädagogin, Gret Palucca, in Dresden, Schauspieler und Regisseur, lebt nach mehrjährigen Aufenthalten im europäischen Ausland nunmehr in München.
Musikalische Begleitung: Pedro Soriano, Gitarre und Gesang