Club-Voltaire München

 

 

 

  "Die Wende" - Kommen und Gehen

Film und Gespräch mit Lew Hohmann
 
 
 

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1989 Die Wende
"Kommen und Gehen"
ein Film von Lew Hohmann

Regisseur Lew Homann

Im Herbst 1989 geben drei über Ungarn geflüchtet ostdeutsche Familien im Lager Grafenau in Bayern vor einer DEFA-Kamera Auskunft. Der DEFA-Dokumentarfilm "Kein Abschied - nur fort", der die Familien bis 1991 in den Westen und zurück begleitet, erlebt seine Fernsehpremiere zum ersten Jahrestag der deutschen Einheit in 3sat.

"Kommen und Gehen" ist der 56-minütige Anschlussfilm zu "Kein Abschied - nur fort" Fünf Jahre nach dem Mauerfall sucht der Autor Lew Hohmann die Familien erneut auf und hält fest, was aus den Flüchtlingen von damals geworden ist. Drei ostdeutsche Schicksale, die exemplarisch für die Höhen und Tiefen des Weges zur deutschen Einheit stehen.

Lew Hohmann selbst ist nie gegangen. Als in den 70-er Jahren Freunde die DDR verließen, ist er geblieben. Als sich im November 1989 die Mauer öffnete, ist er auch geblieben. Heute hat er mehrere Berufe, u.a. eine Professur für Medienproduktion, er schreibt Bücher, gestaltet programmbegleitende online-Präsentationen und macht weiterhin Filme.

Damals zu DDR Zeiten war er Regisseur und Autor im Defa-Studio für Dokumentarfilme Berlin. Die Themen seiner Filme waren oft Porträts, die das Leben in der DDR am Beispiel von liebevoll genau dargestellten einzelnen Menschen in ihrem Alltag zeigte, wie z.B. in dem Film "Aschermittwoch" (1989) die Kassiererin einer Kaufhalle. Oft porträtierte er auch bekannte Persönlichkeiten, wie z.B. in der Wolf-Trilogie, Friedrich Wolf, den Dramatiker und dessen Söhne, Konrad und Markus Wolf.

In den letzten Jahren hat er sich vorwiegend mit historischen Dokumentationen einen Namen gemacht, so z.B. als einer der Autoren der Mehrteiler "Preußen-Chronik" und "Deutsche und Polen" für die ARD. In seine vorläufig letzten Arbeiten porträtierte er Martin Luther und Johann Sebastian Bach (MDR/ARD).

Im Gespräch mit ihm wollen wir nachvollziehen, wie die Wende von jemandem erlebt wurde, der seine ostdeutsche Biografie weiterhin selbstbewusst und erfolgreich lebt.