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22. September 2003:
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Programm
bis 23.06.2003
07.07.2003
21.07.2003
08.09.2003
22.09.2003
06.10.2003
20.10.2003
10.11.2003
17.11.2003
01.12.2003
22.12.2003
Archiv |
Videoaufzeichnung eines Interviewausschnittes mit der indischen Schriftstellerin A.Roy, die in Kerala geboren ist. Fotos, Vortrag und Diskussion. Wie kann es sein, dass es in dem armen Entwicklungsland Kerala, einem kleinen Bundesstaat der indischen Republik, eine Lebensqualität anzutreffen ist, die in vielerlei Hinsicht derjenigen der reichen Industrieländer entspricht? Kerala ist in unseren Breiten am ehesten bei Urlaubern bekannt für seine märchenhafte Landschaft, für seine Backwaters und für Ayurveda. 1957 wurde hier eine kommunistische Regierung gewählt, deren bemerkenswertes Entwicklungskonzept seither auch immer wieder von der Left Demokratic Front weiter verfolgt wurde, die in regelmässigen Abständen an die Macht kam. Internationale Beobachter sprachen deshalb in den 70er Jahren vom "Kerala Modell". Seit Mitte der 90er Jahre jedoch leidet Kerala wie andere Staaten Indiens auch unter den Auswirkungen der WTO. Durch Wegfall von Schutzzöllen und Subventionen ist das Land in eine massive wirtschaftliche Krise geraten. Einerseits versucht die jetzige UDF Regierung unter Führung der Congress Partei durch neoliberale Strukturanpassung Investoren ins Land zu holen, andererseits gibt es verblüffende Modelle der Linken, bei denen mit geringsten Mitteln nach dem Beispiel Gandhis politische und wirtschaftliche Projekte zur Nahrungssicherung, Gesundheitsversorgung und zur sozialen Sicherung durchgeführt werden. Damit soll Kerala vom Weltmarkt und dem Zugriff der Banken unabhängig werden. Diese Modelle einer Zivilgesellschaft wollen wir an diesem Abend näher betrachten und von ihnen lernen. Zunächst wird ein Ausschnitt des Interviews mit Arundhati Roy über die Situation in Kerala unter dem Einfluss der WTO gezeigt. Dann soll anhand von Dias ein Eindruck der Landschaft sowie der Arbeits- und Lebensumstände der Menschen dort vermittelt werden. In einem dritten Teil wird die politische und ökonomische Entwicklung Keralas bis zur jetzigen Situation dargestellt. Anschließend steht uns Klaus Liebig, Lehrer und langjährig beschäftigt beim DGB Bildungswerk Bayern für Rückfragen und zur Diskussion zur Verfügung. Er hat seit 1998 mehr als zwei Jahre in Kerala zugebracht und sich ausführlich mit der Geschichte und der Entwicklung des Landes befasst. Die Fotografin Monika Karlstetter hat ihn bei einer mehrwöchigen Reise durch Kerala begleitet. |